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Sonntag, 12. Januar 2014

Von wegen langweilig


Von Andreas Prüstel, gefunden in "Fiese Bilder -

Meisterwerke des schwarzen Humors 4",
Lappan-Verlag, Oldenburg, 9,95 Euro



















Zeugen Jehovas stoßen nicht mehr auf taube Ohren

Zeugen Jehovas gelten eigentlich als langweilig, sie stehen sich mit dem "Wachtturm" und "Erwachet!" in den Händen in Fußgängerzonen die Treter platt und dösen vor sich hin, in den Versammlungen werden sie mit Warnungen vor Zigaretten, Weihnachtsfeiern und Sex im Auto eingeschläfert, jeden Abend nicken sie ein und glauben nicht daran, dass sie morgen bei Sonnenschein wieder aufwachen, weil jederzeit die Welt untergehen kann, sie verbieten sich alles, bevor es von anderen verboten wird und müssen dafür auch noch Werbung machen. Doch die Werbemethoden werden jetzt verfeinert.

Der erste Feldversuch läuft in Ulm und um Ulm herum. Dort klingeln Zeugen Jehovas an den Türen von Leuten, die nicht hören können. Das klingt erst einmal wenig erfolgversprechend, doch gelegentlich öffnet ihnen doch ein Tauber, weil der beispielsweise gerade für den Einkauf die Wohnung verlassen will und deshalb den seit Stunden draußen stehenden Zeugen Jehovas in die Arme läuft. Weiter kommt er erst einmal nicht. Die Zeugen Jehovas verkünden ihm in der Gebärdensprache die frohe Botschaft, dass er im Paradies wieder hören kann. Das muss sich für jeden Tauben gut anhören. Aber nur vorübergehend, denn auch diese Botschaft hat einen Haken. Es hakt beim Paradies. Davon gibt es für Zeugen Jehovas zwei. Eins im Himmel und eins in Ulm und um Ulm herum. Der Taube kann sich also bei seinen Ohren verbessern, bei seinen Augen aber nicht. Zweifelhaft ist auch, ob er nach dem Weltuntergang weiter bei Aldi einkaufen kann. Dazu hat sich bis heute weder der "Wachtturm" noch "Erwachet!" geäußert. Deshalb ziehen die meisten Tauben noch Aldi den Zeugen Jehovas vor.

Darum wird demnächst ein zweiter Feldversuch gestartet. Bevor die Zeugen Jehovas bei Tauben klingeln, stecken sie den "Wachtturm" und "Erwachet!" in Aldi-Prospekte und halten jedem Gehörlosen, der ihnen irgendwann in die Arme läuft, ein Plakat entgegen. Auf dem steht: "Wir schenken Ihnen das Paradies mit bestem Gehör für diese Sonderangebote!" Dazu ein Sprecher der Wachtturmgesellschaft: "So mancher Taube wird seinen Augen nicht trauen."

Geplant ist zudem eine "Erwachet!"-Sonderausgabe mit dem Thema "Besser ein Tauber im Königsreichssaal als eine Taube auf einer evangelischen Kirche".    

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