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Dienstag, 25. Januar 2011

Papiertiger

25. Januar 2011
Die Kommentare und Beiträge schreiben

Wenn man im Internet Texte verfasst, freut man sich auf Diskussionen und Kommentare. Die selbstverständlich moderiert werden, damit keine Beschimpfungen im Netz landen und Beiträge auch Hand und Fuß haben.

Denn: Viele Beiträge sind ein Vakuum wie alles, was die Verfasser oberhalb der Nase haben. Nichts drin. Nichts dran. Boah, ist das langweilig...

Langweilig finde ich inzwischen auch jene Zeitgenossen, die immer dann klagen wollen, wenn ein neues Buch von mir auf dem Markt ist. Jetzt ein Verein aus Gladbeck. Der hat sogar einen Staatsanwalt eingeschaltet. Dieser Staatsanwalt begnügte sich mit einem einzigen Satz als Reaktion auf den Strafantrag: Damit beschäftige ich mich gar nicht erst.

Liebe Langweiler, werdet doch endlich mal spannend! Und wenn euch das nicht gelingen kann, dann langweilt andere. Am besten mit leeren Seiten. Die ihr an nicht existierende mail-Adressen verschickt.

Samstag, 15. Januar 2011

Im Hunsrück

3. Januar 2011
Ein Langweiler kann auch ein Ort sein

Langweiler gilt - örtlich betrachtet - als "Perle des Hochwalds" - und der Internet-Auftritt dieser Gemeinde ist auch so. Die Seiten werden derzeit nicht nur bearbeitet, das Fotoalbum ist außerdem so eindrucksvoll, dass man sich die Augen gar nicht satt sehen kann: drei Fotos vom Sportplatz. Aufgenommen 1965, 1984 und irgendwann sonst noch. Mit diesem Schnappschuss-Trio kann man sich die Zeit vertreiben. Möglich ist eine Sortierung nach Datum oder nach Titeln. Haben bislang 42 Besucherinnen und Besucher der Seiten gemacht.

Damit keine Spannung aufkommt, liegt auch die Zahl der derzeit freien Bauplätze bei drei. Alle mit Blick auf den Hunsrück, sobald die Häuser fertig sind und der Architekt die Fenster nicht vergessen hat.

Aufregend ist dagegen die Geschichte dieses Ortes. Erfährt man auf einer weißen Seite. Wie viele Einwohnerinnen und Einwohner diesen Flecken bevölkern, erfährt man ebenfalls nicht. Fest steht aber: Regiert wird das Dorf seit 1992 von Alfred Reicherts. Der ist seit 1972 verheiratet. Mit einer Frau von der "schönen Mosel".

Kurzweil herrscht im Winter. Dafür sorgt ein Schneepflug. Der räumt alles zuerst. Heißt es in einer amtlichen Bekanntmachung: "Wegen des Verkehrs der Linien- und Schulbusse wird die Ortsstraße Rosengarten zuerst geräumt, danach zuerst die Straßen in Hanglage." Dabei hat sich laut Gemeindeverwaltung gezeigt, dass mit dem ersten Schnee die ersten Probleme auftauchen. Die Autos parken falsch. Falsch verhalten sich auch die Anwohnerinnen und Anwohner, denn - steht ebenfalls in dieser amtlichen Bekanntmachung: " Einige
Anwohner räumen den Schnee auf die Straße zurück. Dies ist nicht im Sinne der Ortsgemeinde- oder auch der Straßenverwaltung."

Wer jetzt immer noch nicht nach Langweiler umziehen möchte, sollte wenigstens einmal die "Steinbachschänke" besuchen. Die ist immer bis zum Ende geöffnet. Erfährt man auf den Internetseiten dieses Gasthauses, damit möglichst viele über "Infromationen bescheit wissen".

Nun wissen wir Bescheid: Langweiler heißt nicht nur so...

15. Januar 2011
Besser geworden

Die Internet-Seiten von Langweiler befinden sich mittlerweile in einem gepflegteren Zustand.

Jugendamt Münster

15. Januar 2011
Die Suche nach einer Pflegefamilie

Ein Mann aus Münster sucht am Idenbrockplatz eine Pflegefamilie. Da liegt eigentlich die Vermutung nahe, dass dieser Zeitgenosse von den aktuellen Schlagzeilen über den drohenden Pflegenotstand aufgeschreckt worden ist und sich deshalb schon jetzt auf die Suche nach einer Unterstützung im Alter macht, damit er doch noch beizeiten eine Pflegekraft abstaubt, die ihm dermaleinst morgens die Medikamente ins Haus bringt und mittags das Essen in die Küche rollt.

Doch dem ist nicht so. Dieser Mann sucht gar nicht für sich selbst. Der sucht eine Pflegefamilie für eine Eineinhalbjährige. Dieser Mann arbeitet im Jugendamt von Münster. Das gerade von der Stadt einen finanziellen Nachschlag von 2 Millionen Euro bekommen  hat.

Dieses Geld muss doch irgendwie ausgegeben werden. Auch in Berlin steigen die Jugendhilfe-Kosten. Deshalb lässt der Finanzsenator Ulrich Nußbaum Jugendamts-Akten sichten. Wäre auch in Münster angebracht. Vornehmen sollte man sich dort: Wir schauen uns einmal die Fälle an, die besagter Mann am Idenbrockplatz bearbeitet.

Feststellen würde man dann: Die Suche nach einer Pflegefamilie für jene Eineinhalbjährige ist völlig sinnlos. Die Mutter der Kleinen wohnt nicht nur einen Steinwurf weit entfernt von dem Arbeitsplatz dieses Mannes, sie ist auch durchaus in der Lage, dem Mädchen ein tolles Zuhause zu geben. Kind zur Mutter bringen und so Steuergelder sparen wäre also ein Leichtes.

Doch dieser Mann, der am Idenbrockplatz eine Pflegefamilie sucht, ignoriert einfach alles. So nimmt er auch nicht zur Kenntnis, dass nicht nur die Großmutter, sondern auch andere der Behörde und Gerichten mitgeteilt haben: Wir helfen der Mutter, wenn Hilfe notwendig ist.

Und so wird wieder geschehen, was schon geschehen ist: Dieser Mann findet eine Pflegefamilie, die erfährt, dass die Mutter mit ihren Verbündeten um die Kleine kämpft und schon macht sich die Pflegefamilie wieder vondannen.

Und wenn er nicht gestorben ist, arbeitet dieser Mann auch noch in zehn Jahren im Jugendamt von Münster und wirft Geld aus dem Fenster. Das leider nicht real auf den Bürgersteig flattert, dort von Eltern aufgesammelt und im benachbarten Aldi-Markt ausgegeben werden kann. Das verschwindet in anderen Kanälen.

Mit seiner fortwährenden Suche nach einer Pflegefamilie wird dieser Mann zwar zum Langweiler der Woche, dennoch sollte man sich über ihn aufregen...

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